
In diesem Thread können Debatten dichterisch geführt werden, von Nonsens bis zu tatsächlich Ernstgemeintem. Wer Lust auf eine Dichterdebatte hat, schreibt einfach ein paar Verse zu einem selbstgewählten Thema hier in den Thread, und wer darauf eingehen will, schreibt dichtend zurück. Die jeweiligen Antworten können, müssen aber nicht auf Metrum, Reimform usw. des Vorpostenden abgestimmt sein. Wie so etwas beispielsweise aussehen könnte, sieht man an dem schauerlichen Gedicht, das Sphinx und ich gestern per PM geführt haben. Der Übersichtlichkeit halber bekommt jeder von uns eine eigene Farbe: Sphinx ist blau, ich bin rot. Der Anfang ist etwas abrupt, da wir erst mitten in einem Gespräch ins Dichterische umgeschwenkt sind. Wenn der Poet schlicht ficken will Dann bleibt die Hand zum Schreiben still! ![]() Nur dem Poet, der ganz allein muss seine Hand Gehilfin sein dem Dichter, liebesgottbesiegt, dem eine Frau zu Diensten liegt der ist nur unterteils beweibt und hat die Hand frei, welche schreibt ![]() Nun ist es aber nun mal so, Dass jedes Weibsbild wäre froh, Wenn dichterische Männerpranke Die prallen Titten ihr umranke Da ist es soweit fast egal, Dass Metrum, Satzbau und so fort – alles, was Dichtung, nicht bloß Wort – Bei diesen Zeilen ist 'ne Qual ![]() Wenn's Unterteile fröhlich treiben und Dichterhände lyrisch schreiben so bleibt dem armen Mann inmitten all dieses Tuns noch für die Titten die Zunge übrig samt dem Mund: Das Weib wird froh, der Reim wird rund! Wenn jedoch Mund und Lippen sind An Weibes Titten um zu lecken Dann wird auch Dichters Auge ecken An Weibesbrust – und er ist blind Und was passiert dem, der versucht, Zu schreiben ohne es zu sehen? Das ist ganz einfach – ach, verflucht! Auf dem Papier wird gar nichts stehen! Wem Weibesbrust die Augen blendet der hat noch Hände, um zu sehn: und was er sieht mit seinen Händen wird später im Notizblock stehn. Hat er auch Hand und Augen beide auf eine Weile in Gebrauch: so klingen ihm im Ohr schon Wort, erst hört er sie - dann schreibt er auch. Das Stichwort ist: Anatomie Die wird Dir Red' und Antwort steh'n Auf Deine Frage, ob man seh'n Kann mit den Händen – Antwort: Nie. Die letzten Verse, einerlei, Die Du mir auftischst (es sind vier) – Wie sag ich es am besten Dir? –, Geh'n komplett am Sujet vorbei. Edler Freund der Silbenvielheit, welcher Wahn und welche Irrung führt dich durch die Wissenschaften durch Begriffe in Verwirrung! Wer bei Ficken pflichvergessen jede Poesie verrät wird von Musen totgebissen bis ihm garnichtsmehr gerät! Gerät (Subst., das) wird großgeschrieben Schon dass ich das erklären muss Ist symptomatisch für Dein Dichten Mich nervt's, doch muss ich damit leben. Was Dein Problem mit Wissenschaften Ist, das verstand ich nie zur Gänze Denn Wissenschaft ist nun mal Wahrheit Ich hoffe, langsam bleibt es haften? Nun merk ich's gräßlich: du bist PRECHT! und meine Seele wendet sich! Der Tee wird trüb, die Milch wird schlecht, und Elend überflutet mich... Ist Prechtsein etwa ein Verbrechen? Oh, ein Moment … ich glaub', ich check's Du kannst mich geistig nicht mehr schätzen Tja, bleibt es halt beim reinen Sex. Unreine Reime und ähnliches bitte ich mit Verweis auf die späte Stunde, zu der wir schrieben, zu entschuldigen ![]() Look at the octopus. Look into his great inhuman eyes.
~ William S. Burroughs, »Octopus« Aber nein, das tut Caddy nicht. Natürlich tut Caddy das nicht. ~ William Faulkner, Schall und Wahn |