Rodger Hodgson (Frontmann/Komponist "Supertramp")
29.08. Kloster Schiffenberg
Rodger Hodgson (Supertramp) Konzert auf dem Schiffenberg. Fazit: Die Sicherheitsmaßnahmen hatten wir in diesem Umfang jetzt noch nicht erlebt auf unserem Schiffenberg. Das tat der Stimmung im Publikumsstimmung keinen Abbruch. Die Vorgruppe "Sophisticated Butcher Fingers" war unterhaltsam und die Cover orginell. Wenn auch kein Vergleich mit Mark Gillespie anno 1997 vor Jethro Tull. Wenn der mal in der Nähe ist... hingehen. Große Schmachtmoment immerhin "I see Fire mit Kara M. Bolage von "A portrait of life". Natürlich können wir das vom Ring*Choir besser, aber... Das Catering war wirklich vorzeigbar. Das hätten wir uns dieses Jahr auf "Gleiberg Rocks" auch gewünscht.
Man hatte sich die Tickets was kosten lassen, den Nummernschildern nach zu urteilen, hatten manche eine längere Wegstrecke hinter sich gebracht.
Noch mal kurz auf den Anfang, weil... Die Vorgruppe, die ja eben das Publikum aufwärmen sollte, hatte ihre Aufgabe erfüllt. Die Spannung war besonders groß: "Gleich geht's los" "Oh, dass ich den echt noch life sehen darf."... solche und ähnliche hoffnungsvollen Sätze hörte man um einen rum und die glänzenen Augen waren auf die Bühne gerichtet.
Tja und dann kam eine Klatsche, die die Leute erst einmal sprachlos machte!  Es erschien Werbung auf einer der Projektsflächen? Was sollte das jetzt? Fassungslosigkeit. Nach ein, zwei Sekunden: "Okay, das ist jetzt der Sponsor, die Tontechnik und die Brauerei . Sind wir mal großzügig. Es geht bestimmt gleich weiter." Äh Nein! Fast Food, Autos, Versicherungen. Ich weiß nicht mehr, was alles. Oben drauf eine RTL Tussi. Keine Bildchen.... richtige Clips. Musik und Gequatsche. Wenn jemand meint so seine Produkte an die Leute bringen zu können, empfiehlt sich ein baldiger Berufswechsel. Eine gefühlte Viertelstunde wurde man mit einem Reklameblock genötigt, wie er unerwünschter nicht sein konnte. Nicht lange da wurden aus gesetzteren Rockfans, der Altersschnitt war ja nun etwas höher, eine wütende Menge! Mit Recht. So was Dreistes muss man sich nicht bieten lassen. Buhrufe und immer mehr wütende Pfiffe. Dafür war man nicht arbeiten gegangen. Open Air Feeling von einst? So jedenfalls nicht.
Ob man den Block hätte abbrechen können, weiß ich nicht. Klüger wär's gewesen. Leute, das spricht sich rum und schadet dem Ruf! Da waren mehrere tausend auf dem Klosterhof. Wie dumm kann man eigentlich sein? Der Mensch, der dann allein auf der Bühne erschien um Rodger Hodgson anzukündigen, musst erst einmal wieder ein Pfeifkonzert und Buhrufe über sich ergehen lassen. Er versuchte sich im Beschwichtigen: "Es kommt keine Werbung mehr, versprochen". Wollen hoffen, dass es dem Veranstalter eine Lehre war.
Was sich Hodgson und seine Leute wohl gedacht haben? Die hatten ja mit all' dem nüscht zu tun. Roger Hodgson? Wunderbar, herrlich. Musik, Stimme (nichts verloren!), Nostalgie pur & ein tolles Ensemble. Der Mann am Saxophon! Gestern habe ich Hodgson erst so als poetischen Liedermacher verstanden. Bescheiden geblieben und publikumsnah. Der Mann ist 68 und freut sich wirklich, wie lange schon Menschen weltweit seine Lieder lieben. Er erzählte ein bißchen zwischen den Songs, erwies sich als geübter Musiker an mehreren Instrumenten. Jaja, mein Detailwissen über Supertramp, die er 1983 verlassen hatte, war davor nicht so. Ich bin echt geschwebt und habe meine wunden Füsse nicht mehr gemerkt. Kann immerhin über die meisten Leute hinweg gucken.Das Wetter benahm sich weitgehend brav. Rodger Hodgson hatte versprochen "It's raining again" erst am Ende zu spielen. Der sachte Nieselregen wartete also bis zum Schluß auf seinen Einsatz.
Na jedenfalls wird der Ärger darüber bald weichen, ich kenn mich, und die Erinnerung mit lieben Freunden auf dem Konzert gewesen zu sein, bleiben.
Ich hör jetzt noch ein bißchen Rodger Hodgson und schwelge.
“Courage is found in unlikely places.”
Gildor Inglorion
Ring*Choir Freshman 2015/2016 Sophomore 2016/2017
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